Einladung zur Präsentation der Edition am
8. Februar 2013, 19 Uhr
Ursula Neugebauer im Gespräch
mit Robert Tichy, Institut für Mathematik, TU Graz
MAX GANSBERGER, Siebdruck und Grafik
„Das grösste Glück, welches vorstellbar ist“
Video, 2 min 7 sec 2010 / 2012
EDITION WERKSTADT GRAZ,
Mappe, DVD, Plakat, Postkarte, Auflage 7.
EDITION WERKSTADT GRAZ
Mit der Gründung der WERKSTADT GRAZ vor mehr als 25 Jahren begann auch die Herausgabe von Editionen. Diese Form der Veröffentlichung versteht sich als perspektivengebendes Instrument einer vielschichtigen Vermittlungsarbeit.
Die vorliegende Edition „URSULA NEUGEBAUER – DAS GRÖSSTE GLÜCK WELCHES VORSTELLBAR IST“ gibt Einblick in ein autonomes künstlerisches Werk, das sich im Besonderen durch den Begriff „ästhetische Differenz“* als Zwischenraum von verständlicher und unverständlicher Welt auszeichnet.
Die WERKSTADT GRAZ erfüllt sich mit dieser Publikation einen großen Wunsch, nämlich eine mit hohem Sinnanspruch und Hingabe ausgeführte antropologische Erkenntnisarbeit zu veröffentlichen. Die kommunikative Dimension spricht dabei für sich selbst.
*Bazon Brock
„Das größte, Glück welches vorstellbar ist“ habe ich dem Mathematiker Grigori Perelman gewidmet, dem es gelang, die jahrhundertalte Poincaré Vermutung zu beweisen und dessen Ergebnis er für jeden zugänglich einfach im Internet veröffentlichte. Alle in der Folge an ihn herangetragenen Ehrungen wie der Fields-Medaille sowie das Preisgeld des Clay Mathematics Institute schlug er aus. Perelman lebt zurückgezogen mit seiner Mutter in einer Plattenbausiedlung in St. Petersburg und lehnt es ab, interviewt zu werden.
Beeindruckt von seiner Selbstlosigkeit gegenüber Macht und Geld habe ich Grigori Perelman einen Brief geschrieben, der bis heute unbeantwortet blieb.
Das Video besteht aus zwei Briefen. Einen, den ich an Perelman schrieb und abschickte, und einen anderen, in welchem ich an Stelle seiner antworte. Ein Dialog, wie ich glaube, er hätte stattfinden können. Der Text ist dem raren Paparazzi Filmmaterial, welches über Perleman existiert, unterlegt. In seiner nur an der Sache und nicht am Ruhm der Welt interessierten Haltung, begegne ich dem Wissenschaftler als Künstler und Seelenverwandten in der Teilhabe an einem Raum als Ort der Schönheit.
Ursula Neugebauer