Werkstadt Graz

RECALL

Eröffnung: Samstag, 15. Juni 2013, 17 Uhr

Ausstellungsdauer: 16. Juni 2013 bis 25. Oktober 2013

RECALL – Ein Projekt von Joachim Baur

 

KulturPension in Prenning
Landhaus Feuerlösche
Übelbacherstrasse 161
8121 Deutschfeistritz – Austria

Information
Tel. 0664 – 411 36 68

 

LUNGOT – GARTEN – ERNTE

Samstag, 24. August 2013, 19 Uhr
RETURN – Gold der Erde zurückgeben
Performance mit JOACHIM BAUR

Samstag, 28. September 2013, 17 Uhr
Küchengespräch und Performance
Ausstellungsführung und Goldküche
Künstlergespräch mit JOACHIM BAUR und GÜNTER EISENHUT, um 17 Uhr
Kochen und Essen ab, 18 Uhr

Freitag, 25. Oktober 2013, 18 Uhr
Katalogpräsentation und Finissage der Ausstellung
Landhaus Feuerlöscher, Übelbacherstrasse 161, 8121 Deutschfeistritz

 

RECALL – Ein Projekt von Joachim Baur

Die Jahresausstellung 2013 widmet sich als Projekt „RECALL“ dem Gedächtnis als Kulturphänomen und der Kultur als Gedächtnisphänomen.

RECALL meint ein Vergegenwärtigen des Vergangenen, um Zukunft zu bauen – an einem Ort, der ein geistiges Zentrum der steirischen Kulturszene und des Widerstandes in der Zeit des Ständestaates und Nationalsozialismus war, dem Feuerlöscherhaus in Prenning.

Eva Hofmeister

In zahlreichen meiner Arbeiten beschäftige ich mich mit dem inneren Zusammenhalt von Tiefen und Oberflächlichkeiten.
Ich habe 1977 eine Fotografie gesehen, die mich komplett aus der Bahn geworfen hat. Es handelte sich dabei um eine Aufnahme die Haufen von Goldbrillen, Goldringen und Goldzähnen zeigte, die von den nationalsozialistischen Mördern in den Konzentrationslagern den Gefangenen weggenommen oder nach der Ermordung aus den Körpern gerissen wurden. Mir wurde klar, dass in jedem Stück Gold auch ein Bruchteil dieses Verbrechens im Umlauf ist. Ich habe mich dadurch verändert und habe mich als ausgebildeter Goldschmied mit dem Material Gold auf eine andere Art zu befassen begonnen. Diese Veränderung der Sichtweise war eine große Bedingung für mich als Künstler. Erst mit dieser Veränderung machte sich der Blick frei für eine Tiefe, die eben auch in gesellschaftliche Vergangenheiten führt. Ein Blick der sich auf zivilisatorisches Niveau gründet.

Joachim Baur

Joachim Baur ist Medienkünstler, Goldschmied und Gründungsmitglied der WERKSTADT GRAZ, die er auch als Gesamtkunstwerk begreift. Ursprünglich als Produzentengalerie gegründet, hat die WERKSTADT GRAZ als Ort avancierter Ausstellungspraxis vielen Künstlerinnen und Künstlern wertvollen Schwung mitgegeben. Eigene Werke wurden von Joachim Baur zugunsten der Exponate Anderer oft zurückgestellt. Deshalb ist diese Ausstellung überfalliig, deshalb ist sie mit retrospektiven Aspekten angereichert.

Bedeutungsebenen, die unser tägliches Leben und unsere Existenz ausmachen, werden präsentiert. Hat man es innerhalb dieses Gedankenkonzeptes ursprünglich mit dem warnenden Künstler zu tun gehabt, so ergibt sich in den letzten Jahren eher eine Informationsfunktion innerhalb der künstlerischen Vorgänge. Diese trägt selbstverständlich auch einen Bewusstmachungsprozess im ästhetischen Feld in sich.

Günther Holler-Schuster

2013 jährt sich der 110. Geburtstag und der 70. Todestag von HERBERT EICHHOLZER. In diesem Gedenkjahr setzt der Verein „prenninger gespräche“ mit zwei Veranstaltungen einen Schwerpunkt zu Ehren Herbert Eichholzers.

Herbert Eichholzer (1903-1943)

Zwischen Avantgarde und sozialer Verantwortung, politischer Agitation und Bohème, Kosmopolitismus und regionaler Enge bewegte sich das Leben des Grazer Architekten Herbert Eichholzer. Der von seinem Aufenthalt bei Le Corbusier in Paris stark beeinflusste Eichholzer schuf in nur wenigen Jahren Bauten, die zu den interessantesten gehören, die im Österreich der Zwischenkriegszeit entstanden sind. Daneben wirkte er in diesen Jahren in zahlreichen Künstlervereinigungen und Gruppen führend mit – dies reicht von der Grazer Sezession über den Grazer Stadtklub bis hin zur Herausgabe der avantgardistischen Zeitschrift PLAN im Jahr 1938. Eichholzer gehörte auch zu jenen Künstlern und Intellektuellen aus Graz, die sich in den 1930er Jahren im Landhaus Feuerlöscher trafen, wo auch das Holzspielzeug KLUMP von ihm, Walter Ritter und Anna Neumann, geb. Feuerlöscher, produziert wurde. Aus politischen Gründen musste er nach dem „Anschluss“ im März 1938 fliehen, kehrte aber wenig später wieder nach Graz zurück, wo er führend im kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv wurde. Im Februar 1941 wurde er festgenommen, vom berüchtigten Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und vor 70 Jahren, 1943, hingerichtet.

Heimo Halbrainer

Samstag, 16. November 2013, 18 Uhr

Vortrag von Heimo Halbrainer
Herbert Eichholzer (1903-1943):
Architektur und Widerstand

Im Dezember 2013, Datum wird noch bekanntgegeben

Auslobung, Idee, Gespräch mit den PreisträgerInnen
Herbert Eichholzer Förderungspreis

Der Herbert Eichholzer Förderungspreis wird alle zwei Jahre an begabte ArchitekturstudentInnen vergeben. Die Vergabe erfolgt nach Ausschreibung der Fakultät für Architektur, Technische Universität Graz. Das Kulturreferat der Stadt Graz beantragt den Preis in Anerkennung der Bedeutung des Architekten Herbert Eichholzer, der Beschluss erfolgt durch den Stadtsenat. Der Förderungspreis soll einerseits die Verbundenheit der Stadt Graz und der Technischen Universität Graz mit Herbert Eichholzer symbolisieren und andererseits die verantwortungsbewusste Auseinandersetzung des Architekten mit den Strömungen seiner Zeit fortführen. Zugleich soll auch dem architektonischen Schaffen Herbert Eichholzers ein bleibendes Denkmal gesetzt werden.

Samstag, 14. Dezember 2013, 18 Uhr

Landhaus Feuerlöscher, Übelbacherstrasse 161, 8121 Deutschfeistritz

Auszügen aus dem filmischen Schaffen von Wolf Suschitzky 

Auswahl und Präsentation: FRITZ URSCHITZ

Gefördert durch:

Der Verein „prenninger gespräche“ hat seinen Sitz im ‚Landhaus Feuerlöscher‘ in Prenning im Übelbachtal. Sein Ziel ist es, Weltoffenheit, Widerstandsgeist und Solidarität zu befördern.

Das ‚Landhaus Feuerlöscher‘ war in der Zwischenkriegszeit Treffpunkt widerständiger KünstlerInnen und Intellektueller, die diese Werte unter hohem Risiko hochgehalten haben: Anna, Lilli und Herbert Feuerlöscher, Herbert Eichholzer, Anna Lülja Praun, Axl Leskoschek, Walter Ritter, Kurt Neumann u. a.

Diese Tradition würdigend, sollen unsere Aktivitäten um die Frage kreisen, wie man diese Ziele zeitgemäß konkretisieren kann und welche Formen künstlerischer Widerstand heute annimmt oder annehmen könnte.

 

 

 

Ausstellungsplakat