Werk + Leben

KLEIDERWERK in der Needle

Von 22.-23.04.2017 war das KLEIDERWERK im Kunsthaus Graz zu Gast und stellte sich im Rahmen der Veranstaltung Big Wirbel – STRICH UND FADEN in der Needle des Kunsthaus Graz vor.

Die Schneiderwerkstatt wurde für diese beiden Tage in die Needle umgesiedelt, wo an dem Auftrag der Zolluniform für das ZOLLAMT in Bad Radkersburg gearbeitet wurde. Über 3000 Besucher_innen bekamen so Einblicke in die Arbeitsweise des KLEIDERWERKs, konnten sich mit den Schneiderinnen austauschen sowie die Zolluniform selbst anprobieren.

 

„KLEIDERWERK 0003 / ZOLLUNIFORM, zollamt bad radkersburg“

Die UNIFORM als markante Kleidung (von Einheitlichkeit und Gleichförmigkei) verwebt sich mit Themenbereichen wie: Identität, Politik, Flucht, Krieg, Kunst, Mode und Kommunikation. Für die vom Krieg flüchtenden Menschen erscheint die UNIFORM in ihrer bedrohlichen MACHTFORM.
Das KLEIDERWERK schafft diesen Menschen einen TRANSITRAUM, in dem es möglich gemacht wird, Kleidung als unmittelbaren Schutz aber auch als Form der Würde in eine praktische Umsetzung zu bringen. Als Schneiderei mit Nähmaschinen, Scheren, Linealen, einer Schneiderpuppe, einer Bügelstation und einem schmalen Stofflager ausgestattet bietet es Frauen aus zehn verschiedenen Ländern einen Wirkungsort, eine PASSAGE für Entwicklungen und Anfertigungen im textilen Bereich und darüberhinaus. Dies beinhaltet aber auch eine Distanzierung von gängigen Zuschreibungen und Assoziationen herrschender politischer wie global -wirtschaftlicher inhumaner Experimente.
TEAM: Barbara B.Edlinger, Lea Sonnek, Nesrin Naanaa, Fatima Alobaidi, Sazita Salijeva, Munavar Memmedovar, Hana Dirar, Leila Osman, Newroz Alahmad, Nima Yonis, Yasmeen Alhasan, Barbara Thaler, Veronika Klammer, Helene Baur, Joachim Baur.

 

DANIEL BUREN
1970, Streifenfahne im Stadtraum von Slovenj Gradec
2013, Nationalfeiertag, ZOLLAMT Bad Radkersburg

Bis heute symbolisiert die gestreifte Häftlingsuniform Verfolgung und Leid und wird von ehemaligen KZ Häftlingen bei Gedenkveranstaltungen teilweise mit Orden getragen. In diesem Zusammenhang trägt der ehemalige Häftling die blau-weiße Häftlingskleidung als „Ehrenkleid“ entgegen ihrer ursprünglichen Bestimmung. Der gestreifte Stoff wurde ursprünglich von jüdischen Textilfabrikanten entwickelt und von den NAZIs in mörderisch-zynischer Weise für die KZ-Häftlinge mißbraucht.

 

Fotos: Croce & Wir

 

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Fotos: Croce & Wir