Werkstadt Graz

NATIA KALANDADZE

FREQUENCIES

Eröffnung: Donnerstag, 25. Juni 2015, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 26.6.- 25.7.2015

WERKSTADT GRAZ / GALERIE GRAZY
Sporgasse 16 (hofseitig), A-8010 Graz
Ausstellungseröffnung: 25.6.2015, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 26.6.-25.7.2015
Öffnungszeiten: Mi-Fr: 16-19 Uhr, Sa: 11-14 Uhr

 

 

Kunst, ein Schattenbild.

Natia Kalandadze trägt Farbe auf, auf Leinwand sie malt, schafft Bilder.

Malerei bedingt Licht. Erst durch die Lichtbrechung können wir Farben, die Unterschiedlichkeit der Farben wahrnehmen.

Die Leinwand ist die Projektionsfläche für das Bild im Außen unserer inneren Wahrnehmung mittels Farbauftrag. Erst das Licht gibt den Blick frei.

Licht erzeugt Schatten, unsere ersten Menschenbilder sind eigentlich Schattenbilder, laut dem platonischen Höhlengleichnis szenische Schattenbilder.

Natia Kalandadze schafft szenische Bilder. Sie nimmt Bezug auf den Film, auf die szenische Abfolge von Einzelbildern. Natia fokussiert einzelne Szenen, friert sie ein, holt sie hervor. Taucht Menschen in eine unbestimmte Umgebung, Wasser, Luft, Suppe.

Sie hebt das Menschenbild aus der Suppe heraus und schafft gleichzeitig wieder Verbindung der einzelnen Personen miteinander über diese Suppe.

In diesem Werkkomplex mit dem Titel „RUN“ tauchen kreative Schattenbilder ans Licht.

Bilder von bewegten Menschen, innerlich bewegt auf der Flucht. Es sind Bilder unserer Zeit. Eingefroren, sie lenken unseren Blick auf eine Szene, innerhalb einer Abfolge unendlicher vieler parallellaufenden Szenerien.

Schattenbilder.

Gleichzeitig sehen wir Malereien auf Stoff, Kleidungstoffe afrikanischer Herkunft. Grundierungen in die mit Tusche Zeichnungen aufgetragen sind.

Kleidungsstoffe geben Auskunft über Herkunft, Tradition Status, bieten Schutz vor Entblößung.

Dialoge.

Natia schafft Dialoge, sie arbeitet dialogisch, wesentliches Merkmal jeder Malerei ist ein Dialog zwischen Bild, Material und der Künstlerin, sie aber setzt den Dialog fort, von Bild zu Bild.

Bilder von Menschen, Potraits, sowie auch die Ereignisse der letzten Woche Schattenbilder unserer Gesellschaft sind.

Schattenbilder.

So bin ich entsetzt über jede Kürzung der musischen Fächer in den Schulen, Maßnahmen wie sie gerade eben durchgeführt werden- entsetzt über die Einschränkung unserer musischen Kapazitäten, die lediglich Sprachlosigkeit produzieren.

Ich bin entsetzt über die Sprachlosigkeit unserer Mitmenschen, die sie mordend und verletzend werden lassen.

Ich trete ein für die Schattenbilder der Kunst, eine Kunst, die Schatten kreativ sichtbar werden lässt.

Auszug aus der Eröffnungsrede vom 25. Juni 2015, Graz, Barbara B.Edlinger

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Für die Fotos bedanken wir uns bei Croce & Wir